Am Freitag, dem 25. Oktober, berichtete Telebasel über meinen Dokumentarfilm Gewalt auf der Dreirosenanlage und zeigte Ausschnitte daraus. Es wird deutlich: Es ist entscheidend, dass die Jugendlichen die eingeführten Sicherheitsmassnahmen verstehen. Andernfalls entsteht leicht ein subjektives Sicherheitsgefühl, das auf falschen Annahmen beruht.

Seit August 2023 wird die Dreirosenanlage in Basel – auch bekannt als Crime-Hotspot der Schweiz – 24 Stunden am Tag überwacht. Mit 18 hochauflösenden Kameras der neusten Technik überwacht fortan die Kantonspolizei Basel-Stadt die Anlage. Im Dokfilm “Gewalt auf der Dreirosenanlage – wie sehen Jugendliche die Anlage?” – erzählen 5 Jugendliche aus ihrer Perspektive, welche Bedeutung die Kleinbasler Grünanlage für sie hat. Dabei wird klar, dass viele Jugendliche kaum etwas über die Überwachungsmassnahmen wissen. Jene Jugendliche, die Bescheid wissen, bewerten die Überwachungskameras mehrheitlich positiv. Ihr subjektives Sicherheitsempfinden steigt dadurch. Dieses wird einerseits damit begründet, dass sie die Vorstellung darüber haben, dass die Kameras Gewaltstraftaten verhindern können. Andererseits besteht die Vorstellung, falls eine Straftat gerade passieren sollte, dass die Polizei das sieht, sofort reagiert und eine Patrouille losschickt. Dies ist nachweislich aber nicht der Fall.
Barrierefreie Kommunikation ist Staatsaufgabe
Die Kommunikationskanäle des Kantons Basel-Stadt müssen daher neu gedacht werden. Offensichtlich erreichen sie die Jugendlichen nicht. Mit einer Medienmitteilung und einer interaktiven Karte auf der Homepage ist die Kommunikationsarbeit nicht getan. Die Jugendlichen denken nicht in Webseiten, sondern informieren sich über Influencer:innen in den Social Medias. Die Offene Jugendarbeit vor Ort von JuAr Basel ist zwar bemüht die Jugendlichen zu informieren, sollte aber aufpassen, dass sie nicht in eine komische Rolle gerät:
“Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit sind nämlich nicht der verlägerte Arm des Kantons, sondern setzen sich in erster Linie für die Anliegen der Jugendlichen ein.”
Endrit Sadiku, 25. Oktober 2024 | Telebasel Punkt 6
So verhindern sie, dass sie nicht in eine komische Rolle geraten. Eine barrierefreie Information an die ganze Bevölkerung bleibt nämlich Sache und die Hoheit des Kantons. Es wäre fatal, wenn durch die unzureichende Kommunikation ein falsches Sicherheitsgefühl entwickelt wird und die Evaluation der Massnahmen dadurch positiv beeinflusst werden würde. Ich fordere daher, dass der Kanton Basel-Stadt jetzt schnell handelt.
Weitere Infos im Beitrag von Telebasel. Beitrag von Tim Meyer: 👇🏼